Pöẞnecker Judoka bekamen Besuch von einem Teilnehmer der ersten gesamtdeutschen Meisterschaften im Judo
Der vor 90 Jahren in Pößneck geborene Horst Oelsner besuchte am Freitag den Dojo der Judoka des 1.SV Pößneck im Malzhaus. Er war nach dem Krieg in Bremen bzw. Bremerhaven bei der britischen Armee stationiert und hat dort den Judosport für sich entdeckt. 1950 wurde er Norddeutscher Meister und nahm an den ersten Gesamtdeutschen Judo Meisterschaften teil.
Unsere jungen Sportler waren sehr wissbegierig und er antwortete ausführlich auf ihre zahlreichen Fragen. Wie er den jungen Judoka berichtete, kamen damals die Teilnehmer unter anderem aus Dresden, Leipzig, Köln, Bremen und Berlin. 1953 nahm er nochmal an der Deutschen Meisterschaft teil und belegte den 4. Platz. Weitere Fragen bezogen sich auf die Techniken und Judomatten von damals.
Mitte der 50 Jahre verschlug es ihn dann nach Australien, dort unterrichtete er an einer Uni als Sportdozent unter anderem Judo.
Das Erstaunen wurde noch größer, als er von seinem Aufenthalt in Japan, beim Kodokan (der Gründungsschule des Judosports) berichtete. Dort hat er ein halbes Jahr trainiert und durfte den 1. Dan (1. Meistergürtel) ablegen. Verblüfft nahmen Alle zur Kenntnis, dass man beim Kodokan eine Technik mehrere hundert Mal werfen musste, bevor der Großmeister zufrieden war.
Abschließend erklärte er, dass im Judo nicht nur Kraft, Schnelligkeit und Technik entscheiden, sondern der Wille zum Sieg besonders wichtig ist, um erfolgreich zu sein.
Er konnte es sich nicht nehmen lassen, mal wieder auf die Judomatte zu gehen und Andreas mit einer Wurftechnik (Morote Seoi Nage) zu Fall zu bringen. Dies konnte er mit seinen 90 Jahren noch erstaunlich gut.
Wir Alle wünschten ihm viel Gesundheit und schenkten ihm zur Erinnerung an diesen für uns besonderen Tag einen Wimpel vom 1. SV Pößneck.
Andreas Kipper
Abteilungsleiter Judo